Was Unternehmer wirklich brauchen
Als Unternehmer oder Freiberufler tragen Sie Verantwortung – nicht nur für Ihr eigenes Handeln, sondern auch für das Ihrer Mitarbeiter. Ein einziger Fehler kann schnell hohe Schäden verursachen. Während ein umgestoßenes Glas Rotwein beim Kunden noch harmlos wirkt, können schon kleine Versäumnisse im Geschäftsalltag existenzbedrohende Folgen haben.
Viele verlassen sich auf ihre Betriebshaftpflichtversicherung und wiegen sich in Sicherheit. Doch Vorsicht: Diese deckt nicht alles ab. Gerade reine Vermögensschäden – also finanzielle Verluste ohne vorhergehenden Personen- oder Sachschaden – fallen nicht in den Schutz der klassischen Betriebshaftpflicht. Hierfür braucht es eine spezielle Vermögensschadenhaftpflichtversicherung.
Dieser Artikel zeigt Ihnen, wo die Unterschiede liegen, welche Risiken Ihr Unternehmen wirklich bedrohen und warum es oft sinnvoll ist, beide Versicherungen zu kombinieren
Die Betriebshaftpflicht – Fundament der Absicherung
Die Betriebshaftpflichtversicherung ist für nahezu jedes Unternehmen unverzichtbar. Sie schützt vor den finanziellen Folgen, wenn Dritte durch die betriebliche Tätigkeit geschädigt werden.
Was ist abgedeckt?
Die klassische Betriebshaftpflicht übernimmt Schäden, die durch Personen- oder Sachschäden entstehen – also wenn jemand verletzt wird oder eine Sache beschädigt wird. Typische Beispiele sind:
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Ein Kunde rutscht in Ihrem Geschäft auf nassem Boden aus und verletzt sich.
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Ein Mitarbeiter beschädigt beim Kunden vor Ort dessen Einrichtung.
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Ein Produkt Ihres Unternehmens verursacht beim Verbraucher einen Schaden.
Neben der Schadenregulierung übernimmt die Versicherung auch die Abwehr unberechtigter Ansprüche – eine Art passiver Rechtsschutz.
Was ist nicht abgedeckt?
Die Betriebshaftpflicht schützt nicht vor Schäden, die „nur“ finanzielle Verluste darstellen, ohne dass zuvor eine Sache beschädigt oder eine Person verletzt wurde. Beispiel: Sie übersehen eine wichtige Frist, wodurch Ihrem Kunden ein hoher Gewinn entgeht. Hier handelt es sich um einen reinen Vermögensschaden, der nicht versichert ist.
Die Vermögensschadenhaftpflicht – Schutz vor finanziellen Fehlern
Die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung tritt genau da ein, wo die Betriebshaftpflicht endet. Sie deckt echte Vermögensschäden ab – also reine finanzielle Nachteile, die Dritten durch Fehler, Versäumnisse oder Falschberatung entstehen.
Typische Beispiele:
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Ein Steuerberater übersieht eine wichtige Frist, sodass sein Mandant Steuernachzahlungen leisten muss.
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Ein Unternehmensberater gibt eine fehlerhafte Empfehlung, die beim Kunden zu Umsatzverlusten führt.
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Ein IT-Dienstleister programmiert eine Schnittstelle falsch, wodurch dem Kunden ein hoher finanzieller Schaden entsteht.
Für viele freie Berufe – wie Rechtsanwälte, Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer – ist die Vermögensschadenhaftpflicht sogar gesetzlich vorgeschrieben. Aber auch für andere beratende oder dienstleistende Unternehmen ist sie dringend zu empfehlen.
Für wen welche Versicherung wichtig ist
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Handwerksbetriebe und produzierende Unternehmen benötigen zwingend eine Betriebshaftpflicht, da hier Personen- und Sachschäden im Vordergrund stehen.
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Dienstleister, IT-Unternehmen, Berater und Agenturen sollten zusätzlich eine Vermögensschadenhaftpflicht haben, da hier reine Vermögensschäden häufiger auftreten als Sachschäden.
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Freie Berufe wie Steuerberater, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer oder Notare sind gesetzlich verpflichtet, eine Vermögensschadenhaftpflicht abzuschließen.
Im besten Fall ergänzen sich beide Versicherungen. So stellen Sie sicher, dass sowohl körperliche als auch finanzielle Schäden abgedeckt sind.
Die Betriebshaftpflichtversicherung ist die Basis für jedes Unternehmen, reicht aber allein oft nicht aus. Während sie Personen- und Sachschäden zuverlässig abdeckt, schützt sie nicht vor reinen Vermögensschäden. Genau hier setzt die Vermögensschadenhaftpflicht an.
Für Unternehmer, die mit sensiblen Daten, Beratungsleistungen oder finanziellen Entscheidungen arbeiten, ist sie nahezu unverzichtbar. Wer beide Bausteine kombiniert, schafft ein stabiles Sicherheitsnetz: Ihr Unternehmen ist gegen klassische Risiken wie Unfälle und Produkthaftung ebenso geschützt wie gegen die finanziellen Folgen von Beratungsfehlern oder Versäumnissen.
So sorgen Sie dafür, dass ein einzelner Fehler – egal ob ein unachtsamer Handgriff oder eine falsche Empfehlung – nicht die Existenz Ihres Unternehmens gefährdet.
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